Willkommen im

Gutshaus Penzlin

Gut für Hochzeiten, Seminare und Erholung für
Menschen mit hohen Ansprüchen

 

Motiv Ereignisse & Happenings
9. August 2016

Heute ist Samstag, am kommenden Wochenende wird in Penzlin eine Heirat stattfinden. Der Ablaufplan der Firma love circle ist gerade eingetroffen: Am Freitag werden zwei Zelte – eins für die Küche und eins für die Gäste – aufgebaut, am späten Nachmittag wird ein Barbecue stattfinden. Am Samstag muss Sophie ein Frühstück für eine noch unbekannte Zahl von Gästen, ich schätze 20, vorbereiten. Die Hochzeit soll am Nachmittag am See stattfinden, in der Scheune werden 60 – 70 Menschen zu Abend speisen und am nächsten Morgen gibt es ein gemeinsames Frühstück, das vom Caterer bereit gestellt werden soll.

Soweit, so gut. Ich bin gestern Mittag aus Berlin mit der Bahn angereist und habe festgestellt, bzw. beobachtet: das sorglose Rasenmähen einer Firma hat dazu geführt, dass viel Gras auf den Wegen landet. Dort vererdet es schnell und sehr bald kommen Gras und Moos daraus hervor. Ich habe also angefangen, das Gras wegzuharken und mich dabei über die immer größer werdenden Moosflächen geärgert. Nach einigem Experimentieren habe ich herausgefunden, man kann die ganze Moosschicht mit dem Spaten wegschaben und kommt dabei stellenweise beherzt in die Tiefe des aufliegenden Kieses. Die Arbeit wurde immer anstrengender und mühsamer, ich habe sie heute den ganzen Vormittag fortgesetzt. Der Erfolg ist beachtlich: ein großer Teil der Wege ist wieder frei vom ungebetenen Grün. Die Stellen, die vorgestern noch relativ passabel waren sind nun mit Abstand am problematischsten.

Sophie ist mit bewundernswertem Eifer und Einsatz dabei, mit Hilfe von Frau M. das Haus auf Vordermann zu bringen. Herr K. ist dabei, die Scheune blitzblank zu säubern. Marie war zwei Tage hier und hat mit Energie, Umsicht und Eifer die Betten bezogen und tausend Arbeiten gemacht, von der man bei jeder einzelnen sagen kann, sie ist eine Kleinigkeit, in der Summe sind sie aber fast Herkulesaufgaben. Voss hat versprochen, morgen zu kommen, um die Dusche in der Badewanne wieder in Ordnung zu bringen. Heute ist einer der alle zwei Monate stattfindenden Tage, an denen die beiden Abwasser-Sammelbecken geleert werden. Ich habe heute unter ganz erheblichen Anstrengungen die Feldstein-Hofzufahrten gesäubert und vom Gras befreit, die Herr Freundt – der Vorbesitzer – liebevoll angelegt hatte.

Ein erstaunliches Phänomen ist eingetreten. Am Ende des Grundstücks, tief in der Wiese, die nicht Christian, sondern Norbert Voss überlassen ist, habe ich eine zweite Rotbuche pflanzen lassen. Die erste ist von den Kühen des Herrn Voss so zernagt worden, dass sie ihr junges Leben aufgegeben hat. Die neue habe ich in den heißen Tagen liebevoll mit je zwei Gießkannen verwöhnt und ihr – man soll ja auch mit Bäumen sprechen – gut zugeredet und ihr die Verantwortung klar gemacht, die sie als Grenzpfosten hat. Sie stand im zweiten Jahr und war etwa doppelt so hoch wie ich. Von einem Tag auf den anderen war sie plötzlich blattlos, nicht gänzlich, von den geschätzten 500 Blättern sind nun noch vier übrig. Ist sie nun ganz tot oder schlägt sie im nächsten Jahr neu aus? 

                                                                                                                                             Thilo von Trotha