Willkommen im

Gutshaus Penzlin

Gut für Hochzeiten, Seminare und Erholung für
Menschen mit hohen Ansprüchen

 

Motiv Hochzeitsfeier vor 350 Jahren
In Meyenburg und Penzlin galt die Havelberger Verordnung von 1655, die festlegte, wie Hochzeit gefeiert werden durfte. Bei Verstößen drohten heftige Geldstrafen.

Der Bräutigam hatte dem Rat der Stadt am Freitag vor seiner Hochzeit ein Verzeichnis der Gäste vorzulegen, die aus anderen Städten kamen. Die Gäste aus der Nachbarschaft durfte er erst am Tag vor der Hochzeit einladen. Kränze machen, Brautbaden und ähnliches war verboten.

Eine Hochzeit begann Mittwoch pünktlich 14.00 Uhr mit dem Gang zur Kirche. Danach durften die Gäste bewirtet werden, aber nicht mehr als mit vier Gängen. Ein oder zwei Gänge mehr waren nur erlaubt, wenn hoher Besuch von außerhalb anwesend war.

Am Donnerstag durften nur die auswärtigen Gäste der Hochzeit sowie die Eltern und Geschwister von Braut und Bräutigam verköstigt werden. Ab 14.00 Uhr war Tanz für die Jugend erlaubt. Dabei war das „unhöfliche Umdrehen“ verpönt. Die Tänzer sollten in ihren Bewegungen „sittsam und züchtig“ sein.

17.00 Uhr war wieder eine Mahlzeit gestattet, aber nicht mehr als vier Gänge. Am Freitag hatte die Hochzeit auszuklingen, ohne Musik.

Braut und Bräutigam war es verboten „Schuhe, Pantoffeln, Hemden, Überhänge, Schnupftücher und Ringe zu verschenken“.

Kein Gast sollte Essen oder Trinken nach Hause tragen. Ratsdienern, Torhütern, Hirten, Nachtwächtern und Totengräbern war es verboten, sich selbst einzuladen.

Auch bei feinen Leuten war es nicht erlaubt, mehr als acht Tische à zehn Personen zu besetzen. Musik durfte mit allen verfügbaren Instrumenten gemacht werden.

Bei weniger vornehmen Leuten war der Einsatz von Trompeten verboten. Gesellen und Jungfrauen sollten an getrennten Tischen sitzen. Bei Hochzeiten kleiner Leute durften nicht mehr als 20 Personen eingeladen werden, nur der Gebrauch von Geigen war erlaubt.

Zuwiderhandlungen wurden hart bestraft. Der Rat vereidigte vor der Hochzeit zwei Männer, deren Aufgabe es war, die Hochzeitsgäste zu zählen.

 

Thilo von Trotha

Nach Liselotte Enders „Die Prignitz“

P.S.:
Das Gutshaus Penzln bietet heute eine ideale Hochzeitslocation für Brandenburg und Berlin